Wissenschaftler bestätigen Forderungen zur Jagd auf Waschbären
- natur+mensch
- 17. Juli
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Die Goethe-Universität Frankfurt hat in einem aktuellen Positionspapier die Bedrohung durch den invasiven Waschbären für heimische Arten und Menschen bestätigt

Entgegen der verbreiteten Wahrnehmung als niedlicher „Neubürger“ verursachen die geschätzten 1,6 bis 2 Millionen Waschbären in Deutschland erhebliche Schäden: Sie zerstören Gebäudestrukturen, verbreiten Krankheiten und bedrohen bodenbrütende Vögel, Amphibien sowie Reptilien durch ihren hohen Prädationsdruck. Der gezielte Eingriff in Räuber-Beute-Beziehungen wird übrigens laut Nabu Prädationsmanagement genannt. Dabei hält diese bekannte Naturschutzorganisation eine Bekämpfung des Waschbären nur in seltenen Fällen zum Schutz bedrohter Arten für sinnvoll. Das Papier der Frankfurter Wissenschaftler dagegen räumt mit Mythen wie dem Einfluss der Jagd auf die Fortpflanzungsrate auf und betont die Notwendigkeit eines konsequenten Managements.
Mit der genannt hohen Zahl dieser reizvoll, aber für andere Tiere gefährlich daherkommenden Waschbären reden wir heute über einen der häufigsten Raubsäuger in Zentraleuropa. Dabei ist er in Deutschland nicht heimisch: Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde der Waschbär in den 1930er-Jahren in Hessen und Brandenburg ausgesetzt und breitete sich von dort aus rasant aus. Heute kommt er nahezu flächendeckend vor – auch in Hessen.
„Putziger Neubürger“ im Widerspruch zu realen Schäden
Die Forscher der Goethe-Universität zeigen: Die öffentliche Wahrnehmung als „putziger Neubürger“ steht im Widerspruch zu den realen Schäden. Der Landesjagdverband Hessen (LJV) sieht seine Forderungen – etwa eine ganzjährige Jagdzeit unter Einhaltung des Elterntierschutzes und den Ausbau von Lebendfangfallen mit Fangmeldern – durch die Forschungsergebnisse bestätigt. Mit über 41.000 entnommenen Waschbären allein in Hessen im Jagdjahr 2024/25 steigt die Bejagung weiter an.
Die dort geplante Aufhebung der Schonzeit begrüßt der LJV als wichtigen Schritt zum besseren Artenschutz. So sieht jetzt auch die Landesregierung in Hessen eine Intensivierung der Jagd auf Waschbären vor. Gestern teilte das Ministerium für Landwirtschaft und Jagd in Wiesbaden mit, dass die Planung zur Abschaffung der Schonzeit bereits weit fortgeschritten sei. Der zuständige Minister Jung unlängst im Landtag: „Wenn wir dem Problem irgendwie Herr werden wollen, müssen wir den Waschbären konsequent und intensiv bejagen.“
Fazit: Der Waschbär ist eine invasive Art mit gravierenden Folgen für die heimische Natur. Effektive, wissenschaftlich gestützte Kontrollmaßnahmen sind unerlässlich, um unsere heimischen Ökosysteme zu schützen.






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