Wolf: „Schritte in die richtige Richtung“
- natur+mensch
- 13. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Das Umweltministerium in Düsseldorf weitet die Herdenschutzmaßnahmen auf ganz NRW aus. Das Land ist nun insgesamt „Wolfsgebiet“. Beruhigung der Weidetierhalter oder Aufschub eines umfassenden Wolfsmanagements?

Der in der gesamten EU unter strengem Schutz stehende Wolf hat sich in den vergangenen Jahren innerhalb Deutschlands stark ausgebreitet. Darauf verweist der Westfälisch-Lippische Bauernverband (WLV). Die Weidetierhalter sind vielerorts, trotz drastisch gestiegener Schutzmaßnahmen für ihre Tiere, von Übergriffen des Wolfes betroffen.
Erst in den letzten Tagen hat Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) angekündigt, den Wolf ins Bundesjagdgesetz aufnehmen zu wollen. Der Druck der Weidetierhalter wird immer stärker. Zunächst will Rainer den Erhaltungszustand „günstig“ für den Wolf für ganz Deutschland an die EU melden. Das wäre dann formal die Voraussetzung dafür, mit einer neuen gesetzlichen Regelung den Umgang mit dem bisher nach der EU-Habitatrichtlinie streng geschützten Raubtier zu ändern. Bisher gilt der „günstige Erhaltungszustand“ nur für einzelne Bundesländer, darunter NRW.
Tierhalterinnen und Tierhalter von Schafen, Ziegen und Gehegewild können z.B. in NRW zum Errichten von Herdenschutzmaßnahmen nur dann Landesfördermittel beantragen, wenn sich der Hof innerhalb eines festgelegten Wolfsgebietes, einer Pufferzone oder eines Wolfsverdachtsgebiets befindet. Aktuell gibt es landesweit mehrere einzelne Fördergebiete – laut NRW-Umweltministerium soll nun jedoch ganz NRW zum Wolfsgebiet erklärt werden.
Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, sieht in der Entwicklung einen weiteren Schritt in die richtige Richtung: „Das ermöglicht unseren Schafs- und Ziegenhaltern, den Schutz ihrer Tiere nun auch präventiv zu erhöhen, denn der Wolf macht nicht an den Grenzen der Förderkulissen halt. Gleichwohl ist das nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung – es braucht eine einheitliche Regulierung des Wolfes, die ein wirksames Wolfsmanagement sowie eine effektive Problemwolfentnahme einschließt. Das verstärkte Auftreten von Nutztierrissen und die in mehreren Fällen nachgewiesene Überwindung von Wolfsschutzzäunen verdeutlichen einen bestehenden Konflikt zwischen Weidetierhaltung und Wolf.“
Was noch fehlt, ist der nächste Schritt
Bernd Eichert, Weidetierhalter aus dem Kreis Olpe und „WLV-Wolfsexperte“, bestätigt nach Angaben des regionalen Bauernverbandes diesen Eindruck und ergänzt: „Jeder Schutz für unsere Weidetiere, der finanziell unterstützt wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Eichert benutzt damit denselben Begriff wie Beringmeier. Die geplante Förderung betreffe jedoch nicht alle Weidetiere – beispielsweise seien Pferde gänzlich davon ausgenommen. Die in den Wolfsgebieten stark betroffenen Weidetierhalter bekommen bereits jetzt eine Förderung für entsprechende Schutzmaßnahmen – „eine zusätzliche Förderung verstehe ich als Weidetierhalter eher als Beruhigung und Aufschieben eines umfassenden Wolfsmanagements“, so Eichert. Was noch fehlt, ist der nächste Schritt. Der führt zu einem umfassenden Wolfsmanagement. Quelle u. a.: WLV






Wie sollen denn sichere Wolfsschutzzäune ( Höhe, Tiefe im Erdreich ) aussehen, wenn die Weidetierhaltung in der Zukunft gesichert werden soll? Muss nicht die Ammenkuhhaltung, Weidekuhhaltung von Milchkühen und die Pferdehaltung auch geschützt werden?