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Eine Bienenburg als Gemeinschaftswerk

  • natur+mensch
  • 25. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Besonders rührig in Sachen Natur ist ein Rotary Club im Norden. In Mölln wurde in dieser Woche am Rande eines bestehenden Naturerlebniszentrums ein imposanter Lebensraum für Wildbienen geschaffen


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Foto: Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln
Foto: Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln

Mit Schaufel, Schweiß und starkem Gemeinschaftssinn hat der Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln im Sommer 2025 ein besonderes Projekt verwirklicht: „Die Bienenburg am Uhlenkolk“. In direkter Nähe zum Naturerlebniszentrum, das in einem Möllner Waldgebiet liegt, hat der Club einen imposanten Lebensraum für Wildbienen geschaffen. Die Bienenburg wurde von den Mitgliedern des Clubs in echter Hands-on-Manier gebaut.


Von der Idee zum Projekt


Die Initialzündung kam im Mai 2024 durch einen Vortrag von Britta Lehnert zum Thema Wildbienen. Daraus entstand die Idee zur Einrichtung der Bienenburg als Initiative zur Umsetzung durch die Clubmitglieder. Projektleiter Andreas Peter Ehlers entwickelte als Bauingenieur ein Konzept mit einem angepassten Bauplan – praktisch, robust und naturnah.


Warum eine Bienenburg?


Insektenhotels gibt es viele – doch eine Bienenburg geht weit darüber hinaus. Sie bietet Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten einen geschützten Lebensraum, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Während Honigbienen in ihren Völkern leben, sind viele Wildbienenarten Einzelgänger und auf kleine, warme Hohlräume im Boden, in Lehmwänden oder altem Holz angewiesen.


Die Bienenburg enthält strukturreiche Elemente wie Lehmwände, Totholz, Sandlinsen und pflanzenreiche Umgebung, um eine möglichst große Vielfalt an Nistplätzen zu bieten. So trägt sie aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei, wirkt dem massiven Rückgang von Bestäubern entgegen und unterstützt das ökologische Gleichgewicht.


Für Besucher – insbesondere Kinder und Schulklassen – ist die Bienenburg zudem ein Ort zum Beobachten und Lernen. Sie macht biologische Zusammenhänge sichtbar, weckt Interesse für die heimische Tierwelt und schafft Verständnis für die Bedeutung intakter Lebensräume.


Von der Planung zur Umsetzung


Bevor der Bau beginnen konnte, waren Genehmigungen einzuholen – sowohl vom Forst- und Grünflächenamt der Stadt Mölln als auch von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises. Trotz einer anonymen Anzeige, die die Arbeiten um sechs Wochen verzögerte, blieb der Club unbeirrt – die Vision war klar: ein sichtbares Zeichen für Biodiversität und Umweltschutz schaffen.


Für den Bau selbst war schweres Gerät nötig – ein Telelader mit Anhänger diente dem Materialtransport und dem Aufschütten des Erdreichs. Was dann folgte, war echtes Teamwork unter erschwerten Bedingungen: schweißtreibende Sommerhitze, körperlich fordernde Arbeiten und dennoch eine durchweg positive Stimmung.


Ein Gemeinschaftswerk


Insgesamt haben sich zwölf Mitglieder des Clubs und einige ihrer Kinder zum Bau der Bienenburg zusammengefunden. Fotografisch begleitet wurde das Projekt von Freund Florian Leibold, dessen Bilder die Entstehung der Bienenburg und das Engagement der Freunde dokumentieren.


Ein Projekt mit Vorbildcharakter


„Heute habe ich der Aktion einen Namen gegeben: die Bienenburg am Uhlenkolk“, sagt Andreas-Peter Ehlers. Und ergänzt: „Nun sind die Voraussetzungen für weitere Bienenburgen geschaffen – ohne Gefahr der Verwechslung.“ Der Rotary Club hat damit nicht nur ein ökologisches Zeichen gesetzt, sondern ein Modellprojekt realisiert, das zur Nachahmung einlädt.

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