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Wolfgang Kleideiter

Willkommen auf dem Hof

Landwirtschaft muss man erleben, spüren, anfassen. Der „Tag des offenen Hofes“, der am Europawahl-Wochenende stattfindet, bietet dazu eine gute Möglichkeit


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Landidylle
Foto: Stefanie Rosenthal / pixelio.de

Alle reden vom Wetter, viele von der Landwirtschaft. Doch die allermeisten Menschen außerhalb der Betriebe kennen das Leben und Wirken auf den Höfen nur aus zweiter oder dritter Hand. Sie lesen manches, hören einiges – sind aber oft ohne unmittelbar gewonnene Kenntnisse mit einem Urteil schnell dabei.


Gerade den Einwohnern der Städte kann man deshalb nur raten, das spezielle Angebot an diesem Wochenende und teilweise auch an den folgenden Juni-Wochenenden zu nutzen. Bundesweit laden zahlreiche Bäuerinnen und Bauern und deren Familien zum „Tag des offenen Hofes“ und damit zum Blick hinter die Kulissen ein.


Der Deutsche Bauernverband und seine 18 angeschlossenen Landesverbände, die Landfrauen und die Landjugend haben in den zurückliegenden Monaten die Trommel gerührt, damit sich möglichst viele Hofbesitzer auf dem Land beteiligen. Nach Trecker-Demos, Kundgebungen und Sternfahrten bieten die Tage eine gute Gelegenheit, mit der Nachbarschaft, mit den Verbrauchern, den Medien und Vertretern der örtlichen Politik ins Gespräch zu kommen.


Die Liste der teilnehmenden Höfe ist lang. Auf der Homepage des Deutschen Bauernverbandes kann man anhand der Postleitzahl und auch auf einer digital aufbereiteten Karte nach Angeboten in der Nähe suchen. Bislang finden sich dort auch viele Adressen aus Bayern und Baden-Württemberg. Ob die aktuelle Hochwasserlage aber in schwer betroffenen Gebieten einen „Tag des offenen Hofes“ zulassen wird, ist eher fraglich. Die Menschen dort sprechen zurzeit mehr über Nachbarschafts-, Not- und Soforthilfe.


Gelegenheiten zum Kennenlernen


Andernorts werden Aktionen wie „Frühstück auf dem Bauernhof“, Hof- und Ackerführungen sowie Feldbegehungen stattfinden. Eine Gelegenheit, um die Betriebe, die moderne Landwirtschaft und auch die Menschen auf den Höfen kennenzulernen.


„Wann wart ihr das letzte Mal im Kuhstall?“, fragt die Landjugend, da sie weiß, dass viele Menschen zum Beispiel die Milchwirtschaft von heute nur vom Hörensagen kennen. „Wenn Landwirtinnen und Landwirte ihre Stalltüren und Scheunentore öffnen, um ihre tägliche Arbeit zu erklären, bauen sie Brücken zwischen Stadt und Land, zwischen denen, die für Lebensmittel und Kulturlandschaft sorgen, und denen, die das nicht können“, schreibt die Jugendorganisation.


Während in manchen Regionen der „Tag des offenen Hofes“ erst an einem der folgenden Juni-Wochenenden stattfinden wird, gibt es anderenorts zentrale Großveranstaltungen wie zum Beispiel den „Tag der Landwirtschaft“ am 9. Juni im münsterländischen Telgte oder einen „Trecker-Aktionstag“ am 23. Juni in Paderborn. So stellt sich die Landwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt vor – von der großen Maschine bis zum kleinen Tier, vom Gemüseanbau bis zur Rinderzucht. Und manch ein Landwirt wird buchstäblich auch etwas vom Pferd erzählen.


Das Ziel ist dabei immer gleich: Menschen sollen die Möglichkeit haben, sich selbst ein Bild von der Landwirtschaft und der Erzeugung der Lebensmittel in der Region zu machen, Landluft zu schnuppern und regionale Produkte zu kosten.

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