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„Unsere Wälder haben Dauerstress“

  • natur+mensch
  • 29. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Der Wald hat sich trotz der relativ günstigen Witterung des Jahres 2024 und des Vorjahres 2023 bislang immer noch nicht von den Folgen der extrem trocken-heißen Sommer 2018 bis 2020 erholt


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Foto: schemmi / pixelio.de
Foto: schemmi / pixelio.de

Der Zustand des Waldes und seine Entwicklung in Zeiten des Klimawandels sind immer wieder Gegenstand der Berichterstattung in den Publikumsmedien. So hieß es im Juni zum Beispiel in der ARD-Tagesschau: „Der Zustand der deutschen Wälder bleibt angesichts von Hitze, Trockenheit und Schädlingen ernst. 80 Prozent der Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen sind krank. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) drückte das bei der Vorstellung dies jährlichen Berichtes über unsere Wälder so aus: ‚Unsere Wälder haben Dauerstress‘.“


Wir zitieren aus dem jüngsten Waldzustandsbericht die Beschreibungen für einzelne Baumarten:


Fichte

Bei der Fichte ist eine leichte Verbesserung der mittleren Kronenverlichtung festzustellen (von 28,6 auf 27,2%). Dies kann allerdings ein Effekt des flächendeckenden Absterbens der Fichten sein, da abgestorbene Bäume in der Stichprobe durch neue Bäume am Aufnahmepunkt ersetzt werden.


Kiefer

Die mittlere Kronenverlichtung bleibt bei der Kiefer bei 22,5 % gegenüber dem Vorjahr auf etwa gleichem Niveau. Die Kiefer weist unter den betrachteten Artengruppen den besten durchschnittlichen Kronenzustand auf, auch wenn seit 2019 insgesamt eine deutliche Verschlechterung zu erkennen ist.


Buche

Bei der Buche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung mit 46 % auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Der Anteil ohne Verlichtungen hat sich mit 18 % (vgl. 2023: 15 %) leicht verbessert. Die mittlere Kronenverlichtung ist mit 28,5 % unverändert.


Eiche

Eine zunehmende Verschlechterung ist bei der Eiche festzustellen, von 27,6 % im letzten Jahr auf 29,3 %.


Im Waldzustandsbericht wird beschrieben, welche Rolle die Wälder im Klimaschutz spielen. Danach ist der Wald ist ein wichtiger Kohlenstoffspeicher in Deutschland. 1.184 Mio. Tonnen Kohlenstoff (108 Tonnen Kohlenstoff je Hektar) sind derzeit in den lebenden Bäumen gebunden. Im Totholz sind weitere 46,1 Mio. Tonnen Kohlenstoff gebunden. Durch die Speicherung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten wird diese positive Klimawirkung der Wälder weitergetragen. Jeder Kubikmeter Holz enthält etwa 0,3 Tonnen Kohlenstoff, der in Produkten wie Holzhäusern oder Möbeln jahrzehntelang gebunden ist. Wenn Holz dabei energieintensive Materialien wie Zement oder Stahl ersetzt, werden Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion dieser Materialien entstehen, in erheblichem Ausmaß eingespart. Hinzu kommt die energetische Verwendung von Holz, die einen Beitrag zur Verringerung des Einsatzes fossiler Brennstoffe leistet.


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