ASP-Bekämpfung im Kreis Olpe: Auf die Jäger kommt es jetzt ganz besonders an
- Michael Block
- 16. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Nach dem ersten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Nordrhein-Westfalen laufen die Bekämpfungsmaßnahmen im Kreis Olpe offenbar nach Plan. Der Jägerschaft kommt nun eine zentrale Rolle bei der Eindämmung der ASP zu

In der Restriktionszone um den Fundort bei Kirchhundem werden die örtlichen Jäger die Wildschweinpopulation möglichst vollständig eliminieren müssen. Diese Maßnahme gilt als entscheidend, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Behörden arbeiten derzeit an der genauen Abgrenzung der betroffenen Gebiete, nachdem Suchhunde-Einheiten am Wochenende bereits weitere tote Wildschweine gefunden hatten.
Zweigeteilte Jagdstrategie
Folgt NRW beim Bekämpfen der ASP dem früheren Vorgehen in Baden-Württemberg, wäre dieses Vorgehen der Behörden zu erwarten: Während in der infizierten Zone (Sperrzone II) zunächst Jagdruhe herrscht und nur behördlich überwachte Entnahmen stattfinden, wird in der äußeren Pufferzone (Sperrzone I) eine intensive Bejagung zur Populationsreduktion angeordnet. Diese differenzierte Herangehensweise soll einerseits die Wanderbewegungen der Wildschweine im Seuchengebiet minimieren und andererseits eine Barriere gegen die weitere Ausbreitung schaffen.
Unterstützung durch Experten
Ein epidemiologisches Expertenteam des Friedrich-Loeffler-Instituts unterstützt bereits die örtlichen Veterinärbehörden im Sauerland. Die Zusammenarbeit zwischen Kreis Olpe, dem Landesamt für Verbraucherschutz und Ernährung sowie dem Landwirtschaftsministerium funktioniert nach Angaben der Behörden reibungslos.
Im Sauerland gibt es vergleichsweise wenige Schweinezuchten. Hoch problematisch wäre es, wenn sich das Virus weiter etwa in Richtung Münsterland ausbreiten würde. Dort gibt es zahlreiche große Betriebe. Erkrankt ein Hausschwein, muss in der Regel der gesamte Bestand getötet werden. Außerdem drohen dann Handelsrestriktionen für Schweinehalter in der Region.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband betonte die Bedeutung der schnellen Reaktion: „Nordrhein-Westfalen ist auf einen Ausbruch der ASP im Wildschweinebestand gut vorbereitet“, erklärte Präsident Hubertus Beringmeier. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen, um das erste ASP-Geschehen in NRW erfolgreich einzudämmen.
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