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  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt lässt sich nicht kaufen

    Anders als rot-grüne Politiker behaupten, hängt gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht von der Höhe der Sozialausgaben ab. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Steuer- und Beitragszahler das Gefühl haben, sie würden fair behandelt – fairer als zurzeit Als Fortschrittskoalition waren sie angetreten. Knapp drei Jahre später bilden SPD, Grüne und FDP ein Verteidigungsbündnis. Die Freien Demokraten präsentieren sich als die Kraft, die bei den Staatsfinanzen noch Schlimmeres verhindert. SPD und Grüne wiederum verteidigen Seit‘ an Seit‘ den immer stärker ausufernden Sozialstaat. Doch streiten sie nicht nur für mehr Geld für tatsächlich oder vermeintlich Bedürftige. Sie versuchen das auf eine höhere Ebene zu heben: Sie verteidigen den „gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Der Kanzler hat schon von Tag eins an die „You never walk alone“-Hymne angestimmt. Das soll ihn volkstümlich erscheinen lassen und den Menschen das wohlige Gefühl vermitteln, der gute Vater Staat nehme ihnen die größten Risiken und Bürden ab. Bei seiner Sommer-Pressekonferenz nannte er „technologische Modernisierung, Fortschritt, Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt" als die drängenden Aufgaben. Der Begriff „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ fehlt auch in keiner Stellungnahme von rot-grünen Politikern, wenn sie die These vertreten, die Sozialausgaben müssten bei der Suche nach den fehlenden Milliarden im Bundeshaushalt 2025 tabu sein. Einsparungen dürften auf keinen Fall „zu Lasten des sozialen Zusammenhaltes" gehen, betonen die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann und ihr Vize Andreas Audretsch vor jedem Mikrofon und jeder Kamera. Das klingt so, als habe gesellschaftlicher Zusammenhalt ein Preisschild, als könne man das, was früher Solidarität genannt wurde, kaufen. Mehr Sozialausgaben denn je Wenn dem so wäre, müsste der gesellschaftliche Zusammenhalt bei uns Jahr für Jahr größer geworden sein. Denn die Summe aller Sozialausgaben steigt und steigt. 2023 erreichte sie mit 1,25 Billionen Euro einen neuen Höchststand. 2020 waren es 1,12 Billionen gewesen, im Jahr 2010 erst 0,77 Billionen. Damit entsprechen die Aufwendungen gut 30 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung. Wenn also 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit, Renten oder die Grundsicherung ausgegeben werden, kann man dem Staat nicht vorwerfen, er lasse sich den gesellschaftlichen Zusammenhalt nichts kosten. Auch die Behauptung vom angeblichen „Kaputtsparen“ wird durch diese Zahlen widerlegt. Nein, gesellschaftlicher Zusammenhalt lässt sich nicht kaufen. Natürlich wäre er gefährdet, wenn ein großer Teil der Bevölkerung in bitterer Armut verharren müsste. Davon kann in der Bundesrepublik keine Rede sein. Zu einem vernünftigen Miteinander der Menschen gehört freilich mehr als ein spendabler Staat. Eine freiheitliche Gesellschaft funktioniert nur dann, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt – materiell wie immateriell. Die politische Mitte schrumpft So zeichnete sich das politische Leben bei uns viele Jahrzehnte lang durch einen Konsens der wichtigsten Parteien aus – die Gemeinsamkeit der Demokraten. Für Union, SPD, FDP und später auch für die Grünen stand fest, dass mit Radikalen – linken wie rechten – kein Staat zu machen ist. Das führte dazu, dass von den Rändern keine Gefahr drohte. Doch die politische Mitte schrumpft. Dazu hat in den 2000er-Jahren zunächst die Westausdehnung der ehemaligen SED beigetragen, ein Jahrzehnt später dann die in Teilen rechtsextreme AfD. Das neue „Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)“ trägt das seine dazu bei, die politische Polarisierung zu verschärfen. Politisch ist der Zusammenhalt im Sinne einer demokratischen, pluralistischen Gesellschaft geringer als noch im ersten Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung. Das zeigt sich auch an der stark rückläufigen Bereitschaft zum politischen Engagement. Ebenfalls zusammengehalten wird eine Gesellschaft durch das Engagement möglichst vieler Bürger in so unterschiedlichen Organisationen wie Kirchen oder Gewerkschaften, Sport- oder Musikvereinen, in bürgerschaftlichen Initiativen aller Art. Hier sieht es vielfach noch immer besser aus als im politischen Bereich. Doch ist die Bereitschaft, sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft einzusetzen, überall rückläufig. Stark ansteigend ist hingegen die Tendenz zum negativen Engagement. Ganz selten streiten Bürgerinitiativen für ein positives Ziel, das sie sich gesetzt haben. In der Regel agieren solche, oft spontane Zusammenschlüsse gegen das, was demokratisch legitimierte Gremien beschlossen haben. Es wird kräftig umverteilt – von oben nach unten Jenseits eines möglich großen Vorrats an gemeinsamen Wertvorstellungen setzt gesellschaftlicher Zusammenhalt voraus, dass die Bürger dem Staate geben, was des Staates ist. Mit Gesetzen allein lässt sich eine eher auf Konsens denn auf ständigen Konflikt ausgerichtete Gesellschaft nicht erreichen. Dazu bedarf es der Einstellung des Einzelnen, seinen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Das heißt ganz schlicht: Regeln und Gesetze einhalten, seine Steuern und Abgaben zahlen, nicht schwarz arbeiten und auch selbst keine Schwarzarbeiter beschäftigen, keine staatlichen Leistungen erschleichen – weder Subventionen noch Transferzahlungen. Politiker aus dem linken Spektrum fordern stets mehr Solidarität. Das verstehen sie und ihre medialen Claqueure rein materiell: Die „Reichen“ müssten mehr – noch viel mehr – abgeben zugunsten derer, die weniger haben. Linksgrüne Solidarität besteht aus einem großzügigen Sozialstaat und möglichst einschneidender Umverteilung. Nun wird hierzulande bereits kräftig umverteilt. Die oberen 15 Prozent der Steuerpflichtigen mit Jahreseinkünften von 86.000 Euro und mehr zahlen 66 Prozent des Gesamtaufkommens an der Lohn- und Einkommensteuer. Natürlich nicht freiwillig, denn die ständig eingeforderte Solidarität wird ja vom Staat erzwungen. Gleichwohl: Es wird kräftig umverteilt – und zwar von oben nach unten. Solidarität ist keine Einbahnstraße Diese Form der Zwangs-Solidarität trägt zweifellos zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Doch ist Solidarität keine Einbahnstraße. Wer – aus welchen Gründen auch immer – ganz oder teilweise auf Kosten des Staates, also der Steuerzahler lebt, kann das nicht als Freifahrtschein für ein von anderen bezahltes Leben betrachten. Solidarisches Handeln verlangt von allen, ihren Beitrag zu leisten. Der muss darin bestehen, dass sich niemand auf Dauer im staatlichen Fürsorgesystem einrichtet. Konkret: Der Bezug von Bürgergeld entbindet die Nutznießer dieser Transferleistung nicht von einem eigenen Solidaritäts-Beitrag: dem Bemühen, finanziell so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Genau diese Vorstellung läuft den Intentionen von Rot-Grün zuwider. Nicht der selbständige, sein Leben gestaltende Bürger ist ihr Ideal, sondern der Sozialstaats-Untertan. Der nimmt entgegen, was Vater Staat ihm auf Kosten der arbeitenden Mehrheit gewährt – und zeigt sich am Wahltag dankbar, indem er das Kreuz an der richtigen Stelle macht. Das Bürgergeld, als nahezu bedingungsloses „Grundeinkommen light“ konzipiert, entspricht dieser Vorstellung. Schon die Wortwahl soll signalisieren, dass Bürgergeld und Bürgerrechte zwei Seiten derselben Medaille sind. Der betreute Mensch als linksgrünes Ideal Die Grünen als Partei des gehobenen Mittelstandes treffen damit den gutmenschlichen Nerv vieler ihrer Wähler. Die SPD hat dagegen Pech. Ihre Kernklientel, die Facharbeiter und Angestellten, haben keine Lust, sich mit denen – finanziell – zu solidarisieren, die sich in ihrer Rolle als „Angestellte“ des Sozialsystems ganz gut eingerichtet haben. Das bekommen die Genossen bei jeder Wahl schmerzhaft zu spüren. Wenn mehr Arbeiter bei der AfD ihr Kreuz machen als bei der „Arbeiterpartei“ SPD, müssten die Genossen eigentlich merken, dass sie mehr falsch als richtig machen. Machen wir uns nichts vor: Mit strengeren Regeln für den Bürgergeldbezug und härteren Sanktionen für Bezieher, die sich trickreich um eine reguläre Arbeit drücken, lassen sich die Haushaltsprobleme nicht lösen. Aber ein Wechsel vom Bürgergeld zu einem neuen „Hartz V“ könnte bei den Finanziers des Sozialstaates, also der arbeitenden Mitte, dem Gefühl entgegenwirken, der Fiskus schaue bei den Steuerzahlern genauer hin als der Sozialstaat bei der Verteilung von gut 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach teilweise sehr fragwürdigen Kriterien. Gesellschaftlicher Zusammenhalt hängt nicht von der Höhe des Sozialetats ab. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Steuer- und Beitragszahler das Gefühl haben, sie würden fair behandelt – zumindest fairer als zurzeit. Unser Gastautor Dr. Hugo Müller-Vogg, ehemaliger F.A.Z.-Herausgeber, zählt zu den erfahrenen Beobachtern des Berliner Politikbetriebes. Als Publizist und Autor zahlreicher Bücher analysiert und kommentiert er Politik und Gesellschaft. www.hugo-mueller-vogg.de und www.facebook.com/mueller-vogg

  • Neue Töne im TV-Märchenwald

    Zur besten Sendezeit im Ersten: „Zurück zur Natur“ ist kein Patentrezept im Klimawandel Naturfilm mal anders: Keine Märchen vom Wolf, der angeblich die Jagd ersetzen könnte. Keine längst widerlegten Thesen von der Artenvielfalt in sich selbst überlassenen Wäldern. Dafür klare Bekenntnisse zum Nutzen der Weidewirtschaft und zur Existenzberechtigung pflanzenfressender Wildtiere bis hin zum Bison und den Auerochsen. Diesen Montag zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr im Ersten zeigt der Münchner Tierfilmer Jan Haft den zweiten Teil seines Plädoyers zur Versöhnung mit einer von Menschen geprägten Natur (die erste Folge gibt es hier in der Mediathek ). Da lacht nicht nur das Jäger-Herz: Mit bemerkenswerter Sensibilität für die kleinen Wunder der Schöpfung spannt der studierte Biologe Haft den Bogen vom Glühwürmchen über den ausgerotteten Auerochsen bis zur Almwirtschaft. Kulturlandschaft, wie der Mensch sie kennt und liebt, braucht nicht nur den dichten Wald, sondern auch die freien Flächen. Und die entstehen nur, wenn wir Hirsch und Reh leben lassen und das liebe Vieh nicht in den Stall verbannen. Logisch, private Waldbesitzer wie die Fürsten zu Oettingen-Spielberg bieten schon seit Jahrzehnten Wetten an, die an der Artenvielfalt im verantwortungsbewusst gepflegten Wirtschaftswald kaum Zweifel lassen. Einzelne Fachleute wie der Bundesförster Ulrich Maushake führen vor, dass Wald und Schalenwild miteinander gedeihen, wenn wir den Wiederkäuern Ruhe und Freiflächen gönnen. Und in Bayern freunden sich sogar Teile der Grünen mit dem Gedanken an, eine ausufernde Wolfspopulation als Bedrohung für Weidewirtschaft und Artenvielfalt zu begreifen. Öko-Theorien im Medienrummel Nur bis in die Massenmedien dringen solche Wahrheiten nur selten vor. Zumal Talkshows geraten nach wie vor zu Märchenstunde. Zum Beispiel mit längst widerlegten Erzählungen, wie ausgewilderte Wölfe den Wald im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark gerettet hätten. Während schwedische Naturschützer massiven Artenschwund in den Wolfsregionen beklagen, seit dort die Weidetierhalter aufgeben. Öko-Theorien, die den Menschen (und die Landwirtschaft) nicht von vorneherein verdammen, tun sich schwer im Medienrummel. Zumal Großstadt-Menschen Natur-Gesetze wie das vom Fressen und Gefressenwerden nur höchst ungern akzeptieren. Und Wahrheiten wie jene gerne ignorieren, dass auch Ackerbau und Wirtschaftswald die Kohlendioxid-Bilanz eindeutig verbessern. Jan Haft lässt auch Rechnungen zu Wort kommen, die den Mainstream hinterfragen: Etwa die Faustregel, dass 1000 Kilo Wiederkäuer-Dung 100 Kilo Insekten schaffen und damit bedrohte Arten ernähren – von den Fröschen bis zu den Störchen, die von Fröschen leben. Und der Natur ist es dabei offensichtlich egal, ob der Mist von Milchkühen, Rothirschen oder wilden Büffeln stammt. Wie nebenbei erfährt der geneigte Zuschauer (und die Zuschauerin), dass auch der hochgelobte Laubwald in Reinkultur seine Schattenseiten hat. Im Sinn des Wortes, weil die dichten Sommerkronen dem Unterholz und seinen Lebensgemeinschaften das Licht zum Wachsen wegnehmen. So ein Plädoyer fürs gesunde Mittelmaß war überfällig in Zeiten aufgeregter Debatten um die Zukunft von Wald und Forstwirtschaft.

  • Von Landtagswahlkämpfen, dem Zustand unserer Wälder und Besonderheiten der Olympischen Spiele

    Gedanken, Anmerkungen und Beobachtungen mit dem Blick aufs Land und zurück auf diese Woche Liebe Leserinnen und Leser, bei der Betrachtung dieser Woche schlagen wir wieder einen größeren Bogen von den aktuellen Ereignissen in Berlin bis zu den Themen, die wir mit beim Blick auf die ländlichen Regionen erfassen und zusammenfassen: Haushalt, Landtagwahlkämpfe und der Zustand unserer Wälder beschäftigen uns genauso wie Besonderheiten der Olympischen Spiele. Wir erinnern uns an den ehrgeizigen Schlussspurt des Ampeltrios Scholz-Lindner-Habeck, um vor der parlamentarischen Sommerpause den Etatentwurf als Regierungsbeschluss an das Parlament zu übergeben. Jetzt hat der Finanzminister mit neuen verfassungsrechtlichen Zweifeln dem Kanzler den Sommerurlaub vermiest . Seine Zustimmung in der finalen Einigung, die da noch offene Etatlücke mit einer Darlehnslösung zu schließen, hat Christian Lindner im Alleingang über das ZDF-Sommerinterview bekanntlich zurückgezogen. „ Das passiert mir kein zweites Mal “, sagte er mit Blick auf sein Scheitern vor dem Bundesverfassungsgericht Ende letzten Jahres und bezog sich auf zwei aktuelle wissenschaftliche Bewertungen. Mit dieser Äußerung erregte er die urlaubenden Gemüter, und die SPD schäumt von der Spitze her. Für die SPD-Co-Vorsitzende Esken ist damit „die Grenze des Erträglichen in einer Koalition “ überschritten. Und für Fraktionschef Rolf Mützenich ein „ einmaliger Vorgang “ im Verhältnis von Regierung und Parlament. Der Kanzler ließ aus seinem Urlaub vermelden, dass er die Bedenken seines Finanzministers nicht teile. Der habe das aktuelle Gutachten zum Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt „grundfalsch aufgefasst“. Da kann man jetzt auch auf die Ebene von Namensvettern gehen. Der Verfassungsrechtler Rupert Scholz (mit bekanntermaßen CDU-Vergangenheit im Kabinett) meint, Olaf Scholz blende die Verfassungswirklichkeit  aus. Die Union wirft der SPD fortgesetzte Haushaltstricksereien vor. Wem sollen wir nun noch glauben? Mit dem Versuch eines „Basta“ des Kanzlers zu Lindners Bockigkeit nagt dieser Zwist weiter am Fundament der Koalition . Mal sehen, wie sich das nach der parlamentarischen Pause in Berlin fortsetzt. Schaffen Scholz und Lindner es, diesen Etatkonflikt noch einmal intern zu regeln, hält die Ampel brüchig weiter. Wird er offen ausgetragen, kann Merz sein bekannt gewordenes Trainingsprogramm für einen vorgezogenen Wahlkampf im Konrad-Adenauer-Haus scharf schalten. Wenn dann Kubicki noch skandiert, wie ernst es um die Koalition steht, lässt das im Regierungsviertel doch wohl einen heißen Herbst erwarten. Nach dem Politbarometer , das gestern die ARD veröffentlichte, scheint die Union bei der Sonntagsfrage oberhalb von 30 Prozent langsam weiter zuzunehmen. Ihre 32 Prozent sind in Summe gleich mit den Werten von SPD, Grünen und FDP. Bei der mutmaßlichen Haushaltslücke geht es übrigens um die Finanzierung notwendiger Investitionen in die Deutsche Bahn und unsere Autobahnen . Damit also um unsere Verkehrsinfrastruktur und unter anderem auch um eine bessere Anbindung bzw. Erreichbarkeit abgehängter Regionen. Bei den ganzen Sommerinterviews unserer politischen Spitzen haben wir übrigens praktisch nichts über die Anliegen und Bedarfe in den ländlichen Regionen gehört. Sorgen und Nöte der ländlichen Regionen als Wahlkampfthemen Richten wir einmal den Blick auf den September mit den anstehenden Landtagswahlen im Osten der Republik. Im überwiegend ländlich geprägten Brandenburg tingelt beispielsweise Jan Redmann von Dorf zu Dorf, um am 22. September die CDU so stark zu machen, dass er Dietmar Woidke von der SPD als Ministerpräsident ablösen kann. Redmann ist als 44-jähriger Politiker jung und mit Blick auf die Stimmungslage im Bund nicht chancenlos. Dabei muss er den Makel eines bekannt gewordenen Führerscheinentzugs wegstecken. Das scheint im Wahlkampf im Gegensatz zu seinen Themen eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Er redet mit Landwirten, über Mobilfunklöcher, unbesetzte Stellen in einer der wenigen Landmetzgereien, Entfernungen zu Ärzten, Schulen und Behörden. Und wie schwierig oder auch mühselig es ist, dort zu leben, wo es schön ist, aber auch manchmal exotisch rückständig: Wir reden vom Spreewald, wo der Fährmann mit dem „Staken“ in den Händen Touristen auf seinem Kahn übers Wasser schiebt. Dort gibt es Zukunftsängste, die kaum bekannt sind: Was ist, wenn mit dem Grundwasser aus dem stillgelegten Braunkohlebergbau künstliche Seen gespeist werden und nicht mehr die Spree? Das hatten wir schon als Thema in unserem Blog. Über den Wald mit seinen Kontroversen Allein dieses Bundesland hat über 1,1 Millionen Hektar Wald. Das sind 37 Prozent der Landesfläche. Der Waldbesitzerverband thematisiert dort auch im Wahlkampf die „Zukunftsorientierte Landnutzung“, wobei der Wald mit den bekannten Kontroversen über seine Bewirtschaftung eine besondere Rolle spielt – wie überall bei uns. Am Montagabend sendet die ARD den zweiten Teil des Filmbeitrags „ Erlebnis Erde : Unsere Wälder “. Unser Autor Michael Lehner  hat sich den ersten Teil angesehen und einen Kommentar dazu geschrieben, der am Montag bei uns zu lesen ist. Sein Eindruck über das TV-Stück : „Naturfilm mal anders: Keine Märchen vom Wolf, der angeblich die Jagd ersetzen könnte. Keine längst widerlegten Thesen von der Artenvielfalt in sich selbst überlassenen Wäldern. Dafür klare Bekenntnisse zum Nutzen. “ Wir freuen uns auf den zweiten Teil. „ Was einmal in die Hose gegangen ist …“ In der abgelaufenen Woche war auch durch die Fernsehübertragungen die ganze Welt fasziniert von Olympia , von der einzigartigen Stimmung in Paris und den spektakulären und zum Teil hauchdünnen Entscheidungen um Gold, Silber und Bronze. Versailles, wenige Kilometer abseits vom Wettkampfzentrum Paris, war für den ländlich verorteten Sport Reiten dabei etwas Besonderes. Deutsche Reiterinnen und Reiter haben mit ihren Pferden Millionen in den Bann gezogen, wie vor dieser Schlosskulisse dort Mensch und Pferd jeweils eins werden und nach jahrelang harter Arbeit mit Spitzenleistungen punktgenau zum Olympiasieg reiten: Drei Gold-Erfolge konnten wir dort zählen. Zum Sport gehören auch die Pechvögel, die vorn nicht dabei sein durften. Der bekannte Fachkommentator für „Hippologische Vollgenüsse“, Carsten Sostmeier, drückte die Chancenlosigkeit nach einem Springfehler in Qualifikation oder dem ersten Umlauf so aus: „Was einmal in die Hose gegangen ist, kann nicht mehr geradegebügelt werden. “ Olympia stellt mit seinen Milliarden-TV-Reichweiten Sportarten in den Blickpunkt, die sonst eher im Schatten von Großereignissen mit Spitzenleistungen glänzen. Selbst bei diesem Weltfest des Sports musste man dann schon in die Live-Streams gehen, wenn man das sportliche Trap- oder Skeetschießen wenigstens am Bildschirm miterleben wollte. Tim Bonner, dessen Newsletter von der britischen Countryside Alliance zu meiner regelmäßigen Lektüre zählt, hat diese Disziplinen mit Faszination beobachtet und in beeindruckender Weise beschrieben. Er schwärmt natürlich für einen britischen Olympiasieger: Nathan Hales hat in dieser Woche mit 48 von 50 Trap-Treffern einen olympischen Rekord aufgestellt. Die beiden olympischen Schrotflintenwettbewerbe – Olympisches Trap und Olympisches Skeet – sind Disziplinen, die sich über die ganze Welt erstrecken – etwa von Malta über Taiwan bis nach Neuseeland. Die internationale Anziehungskraft des Flintenschießens wurde dann übrigens noch bei den Damen durch den Olympiasieg von Adriana Ruano Oliva aus Guatemala unterstrichen. „Diese Leistungen machen das Schießen für viele normal, die sonst nicht damit in Berührung kommen.“ Das sportliche Trapschießen ist seit 1900 olympisch und somit eine der ältesten Disziplinen. Die Deutschen haben übrigens auch schon ihren Beitrag geleistet: Der Pfarrkirchener Konrad Wirnhier hat 1972 in München im Skeet die Goldmedaille geholt. Da ist also wieder Nachholbedarf unter den immerhin 1,3 Millionen Sportschützen in Deutschland . Ihr Verhalten ist nach meiner Auffassung übrigens besser als ihr Ruf. So hoffen wir nicht nur in dieser Disziplin auf die nächsten Olympischen Spiele in Los Angeles. Zuvor wünsche ich Ihnen auch im Namen unserer Redaktion ein schönes Wochenende – vielleicht nicht nur vor dem TV zum Olympia-Finale, sondern auch in der freien Natur Ihr Jost Springensguth Redaktionskoordination von „natur+mensch“

  • „Frost hat die Ernte vernichtet“

    Noch liegen keine offiziellen Zahlen vor. Aber die ersten Meldungen aus den Ländern zeigen, dass die deutschen Landwirte mit einer höchst unterschiedlichen Ernte rechnen müssen. Regional und je nach Anbauart Glück oder Pech kann von wenigen Metern abhängen. Esther Wernien, Agrarwissenschaftlerin beim hessischen Landwirtschaftsverband, bringt es auf den Punkt. „Das Entscheidende ist, ob man in diesem Frühling noch einmal kräftigen Frost abbekommen hat. Oder ob man eben keinen Frost abbekommen hat und Glück gehabt hat." Teilweise kann die Ernte schon innerhalb eines Dorfes höchst unterschiedlich ausfallen. „Manche Betriebe werden eine recht normale Ernte haben, bei anderen kann der Frost zum Totalausfall führen“, erklärt Esther Wernien die Situation, die nicht für Hessen prägend ist. Auch in anderen Regionen ist das Bild ähnlich. Die Lage entscheidet über Ernte und Umsatz, über Gewinn oder Totalausfall. Das Hauptproblem für viele Betriebe sei der späte Frost Ende April gewesen mit Temperaturen von bis zu minus sieben Grad. Einen Unterschied macht etwa, ob die Obst-Bäume in Senken mit einem kühleren Mikroklima stehen oder weiter oberhalb. In den leichten Senken habe es große Schäden gegeben, „teils hängt dort kaum ein Apfel am Baum". Die schwersten Ernteausfälle drohen dabei den Obst- und Gemüsebauern im Osten. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg berichten Betriebe vereinzelt von Ausfällen von bis zu 90 Prozent. Auch die Weinbauern in der Region stehen vielerorts vor dem Nichts. Für die Verbraucher schlägt sich das zunächst in höheren Preisen nieder, die im Supermarkt für Obst und Gemüse zu zahlen sind. Dort verdrängen Importe aus Chile, China oder Südtirol die heimischen Waren immer mehr. Verbraucher, die heimische Äpfel oder Birnen kaufen wollen, erhalten aktuell wenig bis nichts. „Wir haben nichts“, sagt ein Hof in Rathenow in Brandenburg. „Und das wird sich nicht so schnell ändern.“ Getreideernte zufriedenstellend Offiziell wird der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Bilanz für das Wirtschaftsjahr 23/24 erst in einigen Tagen bekannt geben. Dabei machen die ersten Meldungen aus den Ländern, die hier ausgewertet worden sind, beim Getreide durchaus Hoffnung. So haben zum Beispiel die Landwirte in Schleswig-Holstein bislang eine etwas größere Getreideernte eingefahren als im Vorjahr. Wie das Statistikamt in Kiel in dieser Woche bekannt gab, konnten die Landwirte im Norden ersten Schätzungen zufolge rund 2,2 Millionen Tonnen Getreide ernten – eine Steigerung der Erträge um ein Prozent. Im langjährigen Durchschnitt fällt die Ernte aber um fünf Prozent geringer aus. Ein Grund: Auch in Schleswig-Holstein geht die Fläche zurück, auf der Landwirte Getreide anbauen können und wollen. Rückgänge bei der Anbaufläche und dem Ernteertrag gab es bei Roggen, Winterweizen und Winterraps. Gleichzeitig aber steigt der Ertrag pro Hektar von 75 Dezitonnen im Vorjahr auf 82 Dezitonnen – auch durch den Einsatz neuer Technik und Verbesserung der Anbau- und Erntemethoden. Kampf gegen strengere Auflagen Doch genau diesem verantwortungsvollen Einsatz neuer Technik steht die heimische Politik entgegen.  „Wir kämpfen zum Beispiel bei der aktuellen Rapsernte mit zunehmenden Beschränkungen im Pflanzenschutz“, sagt Karsten Trunk, Bauernpräsident von Mecklenburg-Vorpommern. „Unseren Bauern stehen immer weniger geeignete Spritzmittel zur Verfügung.“ Deutschland gehe auch in diesem konkreten Fall über Vorgaben der EU hinaus. Brüssel habe zum Beispiel die geplante Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln zurückgezogen, Deutschland nicht. „Deutschland steht einmal mehr auf der Bremse und bedroht mit dem ‚Zukunftsprogramm Pflanzenschutz‘ zunehmend den Anbau von Getreide und Ölfrüchten in Deutschland“, kritisierte Trunk. Landwirte brauchten wie auch Ärzte in der Humanmedizin aber eine breite Palette von Wirkstoffen, um ihre Ernte einfahren zu können. Genau dieses Vorgehen der in Berlin regierenden Ampel-Koalition bringt die Landwirte – landesweit sind beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern etwa 21.000 Menschen in der Land- und Ernährungswirtschaft beschäftigt, weitere 14.000 in Verarbeitungsbetrieben – auf die Palme. Beobachter gehen deswegen davon aus, dass die Protestwelle vom Frühling bald wieder aufleben könnte .

  • Erste Planungssicherheit für 2025

    Es bleibt ein zähes Verfahren: Kurz vor Torschluss – die Herbstaussaat steht bevor – haben sich Berlin und die EU auf die Regelungen zum Fruchtwechsel auf den Ackerflächen verständigt Landwirte müssen bei der Betriebsführung nicht nur Fruchtfolgen mit all ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit berücksichtigen, sondern dabei auch die GAP-Standards zu einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen – in diesem Fall GLÖZ 7 – mit in die Planung einbauen. Andernfalls, so will es die gemeinsame Agrarpolitik der EU, fließen keine Gelder. Umso größer war die Verärgerung darüber, dass bis Ende Juli die genauen Spielregeln für deutsche Landwirte nicht klar waren. Beginnt doch nach den anstrengenden Erntewochen unter anderem mit der Saatbestellung die Vorbereitung der wichtigen Herbstaussaat. Je nach Witterung und Region kann diese schon früh im Jahr erfolgen. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, drückte deshalb zurecht aufs Tempo. Denn während andere EU-Länder schon Regelungen vereinbart hatten, konnte das Bundeslandwirtschaftsministerium noch nichts Konkretes vorweisen. Krüsken wörtlich: „Während die EU bereits im Mai erste Signale in Richtung Vereinfachung und mehr Praktikabilität gesetzt hat, debattiert die Bundesregierung bis dato weiter mit der EU-Kommission und den Ländern über die Einzelheiten für die praktische Umsetzung der GAP ab nächstem Jahr. Es fehlen noch wichtige Signale in Richtung Regelungsklarheit, Planbarkeit und Rechtssicherheit für die verbleibende GAP-Förderperiode bis 2027.“ Nun gibt es zumindest in der Fruchtwechselfrage ein Ende der Hängepartie. Der GAP-Strategieplan 2025 des BMEL ist in Brüssel eingetroffen, und die jüngsten von vielen Gesprächen haben zu ersten Entscheidungen geführt. Zwar ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber es sieht nach einer Zustimmung der EU und der späteren Umsetzung durch den Bund aus. Es fehlen die letzten Schritte Am 30. Juli gab das Landwirtschaftsministerium offiziell bekannt, dass man versprochene Vereinfachungen bei der EU-Agrarförderung in den Verhandlungen mit der EU-Kommission erreicht habe. Die letzten Schritte zur Entbürokratisierung ist man in Brüssel allerdings wohl nicht mitgegangen. Aber die Betriebe können nun ihre Anbauentscheidungen für das Antragsjahr 2025 treffen. Und es dürfte ihnen etwas einfacher als zuvor fallen. So müssen zum Beispiel in drei Jahren – für das Antragsjahr 2025 ist dies der Zeitraum 2023 bis 2025 – auf jedem Schlag der Ackerflächen zwar mindestens zwei Hauptkulturen angebaut werden. Auf maximal zwei Drittel der Ackerflächen kann aber zwei Jahre hintereinander dieselbe Hauptkultur angebaut werden. Zuletzt war es noch so, dass auf zwei Dritteln der Fläche des betrieblichen Ackerlandes die Fruchtwechsel erfolgen musste. In diesem Punkt gibt es also eine Vereinfachung. Ökobetriebe erfüllen die Fruchtwechselvorgaben aufgrund ihrer Anbaurichtlinien automatisch. Betriebe mit bis zu 10,0 Hektar Ackerfläche sowie Betriebe mit hohem Grünland- bzw. Dauergrünlandanteil (über 75 Prozent) bleiben auch weiterhin von den Vorgaben ausgenommen. Und sicher ist nunmehr auch, dass die deutschen Landwirte ab 2025 nicht mehr verpflichtet sind, vier Prozent ihrer Ackerfläche stillzulegen. Sie müssen diese Pflichtbrache auch nicht durch Hülsenfrüchte oder Zwischenfrüchte ersetzen. In den Jagdrevieren wird das natürlich nicht so gern gesehen. Dabei geht es um Flächen, die auch als Kinderstube für Niederwild gelten. Auch nach dieser Vorentscheidung gibt es aber viele weitere Reglungen, Vorschriften und Ausnahmen. Ohne Bürokratie geht es in Europa beim Thema Boden nicht.

  • So alt wie die Menschheit und gerechtes Waidwerk adelt

    Von der Antike bis zur Urbanisierung, von der höfischen Angelegenheit zu aktuellen gesellschaftlichen Konflikten. Jagd und Jäger, Wild und Wald im Spiegel der Literatur im jeweiligen Zeitgeist und der Wirklichkeit. Eine Serie für „ natur + mensch “ Die Jagd ist so alt wie die Menschheit und hat ihren Niederschlag gefunden in allen künstlerischen Ausdrucksformen. Sie beschäftigt kreative Menschen seit der Höhlenmalerei in allen Facetten. Die antiken Göttermythen aus dem griechisch-römischen Kulturkreis kennen eigene Gottheiten für die Jagd, mal heißt sie Artemis, mal Diana. Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia führt 23 Einträge in der Kategorie Jagdgottheit auf. Jagd und Jäger, Wild und Wald sind bedeutsam für das Leben der Menschen und mannigfach Motiv in Musik, fiktionaler Literatur, Film und bildender Kunst. Sie spiegeln den Zeitgeist und die gesellschaftliche Wirklichkeit, sind beidem oft genug voraus und prägen sie mit. Dabei gilt: Je mehr die Menschen mit und von der Jagd leben, desto mehr wird sie als selbstverständlich dargestellt. Mit der Urbanisierung aber setzt ein Entfremdungsprozess ein. Vielfältig sind bis dahin die Kontinuitäten und Umbrüche in der deutschsprachigen literarischen Betrachtung des Waidwerks. Dabei leuchtet immer wieder auch ihre politische Relevanz auf. An die aber dachte Friedrich von Hardenberg nicht, besser bekannt unter seinem Dichternamen Novalis, als er sich fest überzeugt zeigte, es gebe einen anderen als den rein wissenschaftlichen Zugang zur Natur und damit auch zu Wild und Jagd. Er schrieb Ende des 18. Jahrhunderts: „Der Poet versteht die Natur besser, wie der wissenschaftliche Kopf.“ Da behauptet der Romantiker, es gebe jenseits der analytischen und vermeintlich mathematisch exakten Naturwissenschaft eine Sichtweise, die nicht nur anders, sondern sogar erkenntnisreicher ist. Sinnbildlicher Ort, diese andere Wahrheit zu erleben, ist lange Zeit der Wald. In ihm lässt sich die Macht des Mystischen und Mythischen erfahren, wie sie Novalis und Freunden auch in der einfachen Kunst des Volkes begegnet, die sie als ursprünglich verstehen. In der Literatur geht Jagdverstand einher mit edler Gesinnung Da ist nur konsequent, dass es die Spätromantiker Jakob und Wilhelm Grimm sind, die Anfang des 19. Jahrhunderts mehr als 200 Sagen und Erzählungen zusammentragen. Ihre literarische Sammlung der Volkskunst enthält Kinder- und Hausmärchen, also ausdrücklich eine Kunstform und nicht unmittelbares Erleben. Diese Bipolarität oder Dualität ist bereits damals nicht mehr zu überwinden. Das einst ungebrochene Verhältnis zur Umwelt ist auch in der Romantik längst zerstört. Das ist bis ins späte Mittelalter ganz anders. In der Literatur geht Jagdverstand einher mit edler Gesinnung. Der gemeine Mann versteht nichts von dieser Kunst. Jagd ist im Gegensatz zu einer heute weit verbreiteten Ansicht alles andere als schmuddelig. Sie wird vielmehr idealisiert, ist der standesgemäße Rahmen für lebenswichtige und staatstragende Entscheidungen. Die Autoren haben dabei seit der Frühzeit ein ungebrochenes Verhältnis zu ihrem Objekt. Erst in der Aufklärung, auf die die Romantik die direkte Antwort ist, ändert sich Mitte des 18. Jahrhunderts die Perspektive. Die bürgerliche Gesellschaft mit ihren sozialen Konflikten rückt zunehmend in das Zentrum der Betrachtung. Je weiter später die Industrialisierung und die Entwicklung der urbanen Gesellschaft voranschreiten, desto größer sind die Brüche und Widerstände in der Wertung des Waidwerks. Deshalb ist der schrittweise Abschied von der höfischen Dichtung zugleich zu verstehen als ein literarisches Abrücken von der höfischen Welt, zu der ganz selbstverständlich die Jagd gehört. Sie ist Teil der Gesellschaftsrituale. So wird Siegfried im Nibelungenlied hinterrücks während der Jagd ermordet. Dieser Gewaltakt stört nicht nur den gewohnten und routinemäßigen Ablauf der Jagd, sondern steht zugleich als Sinnbild für die Zerstörung der Gesellschaft. Die Welt gerät aus den Fugen. Beides, die Störung der Jagd und der gesellschaftlichen Ordnung, geht Hand in Hand. Das eine ist geradezu gleichbedeutend mit dem anderen. Dem königlichen Jägermeister überlegen Das zeigt sich bereits im ersten deutschsprachigen höfischen Roman des Mittelalters, dem gegen Ende des 12. Jahrhunderts von Heinrich von Veldeke verfassten Eneasroman. Die Geschichte: Ein Unwetter beeinträchtigt den Jagdablauf derart, dass der Titelheld und die schöne Dido von den anderen getrennt werden und in der Folge miteinander Geschlechtsverkehr haben. Das ist der Ausgangspunkt etlicher Probleme, denn Dido ist bereits einem anderen Mann versprochen. Auch hier gilt: Ordnungsgemäßer Jagdablauf und Einhaltung der zwischenmenschlichen Normen und Konventionen sind eins. Sie können nur gemeinsam funktionieren oder beide scheitern. Auch Gottfried von Straßburgs Titelheld Tristan entdeckt die Minnegrotte während der Jagd, die in dem Versroman aus dem 13. Jahrhundert wie ein Leitmotiv das gesamte Werk durchzieht. Nicht durch seine Kriegs-, sondern durch seine Jagdkunst gewinnt Tristan die Sympathie des Hofes und die Zuneigung von König Markes. In diesen Kreis gelangt er während auf einen Hirsch gewaidwerkt wird. Mit seiner Fertigkeit des Entbästens – heute würden wir sagen: des Aus-der-Decke-Schlagens und Zerwirkens – erweist sich der Jüngling sogar dem königlichen Jägermeister überlegen. Das Beherrschen der Jagdkunst ist also Ausdruck von Bildung und vornehmen Verhaltens. Sie beeindruckt und lässt in Tristan, der sich als Kaufmannssohn ausgibt, den Edelmann durchscheinen.

  • Sonderweg an der Küste: Längere Zeiten für die Gänsejagd

    Wo hunderttausende Gänse rasten und brüten, entstehen Millionenschäden für die Landwirtschaft. Schleswig-Holstein reagiert und die Naturschutzverbände haben kein Verständnis Wenn es um die Jagd geht, nimmt Schleswig-Holstein gern einen Sonderweg. Sie genießt im nördlichsten Bundesland seit jeher einen besonderen Stellenwert mit hoher Zustimmung und Zuspruch. Sie gehört zum ländlichen Leben einfach dazu. Jetzt ist das Land wieder einmal vorgeprescht. Als erstes Bundesland hat das Kieler Landwirtschaftsministerium die Jagdzeiten für verschiedene Gänsearten ausgeweitet. Der zuständige Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) ist von Berufs wegen Bauer  und passionierter Jäger. Als früherer Präsident des Schleswig-Holsteinischen Bauernverbandes pflegt er auch heute noch eine besondere Nähe zu den Höfen auf dem Lande. Schwarz nimmt die Sorgen und Nöte der Betriebe ernst, er führt das Ministerium pragmatisch. Dazu gehört auch die Entscheidung, die Jagdzeiten für Grau-, Kanada- und Nilgänse in Zukunft vom 16. Juli bis zum 31. Januar um einen halben Monat zu verlängern. Zudem wurde die Jagdzeit für Nonnengänse angepasst. Zukünftig kann das Tier von Oktober bis Ende Februar bejagt werden. Gänse verursachen bei vielen Landwirten Schäden, weil sie sich von Feldfrüchten ernähren. Lenkende Wirkung durch Bejagung „Gänsefraß und Verkotung stellen die Bauern schon seit Jahren vor große Herausforderungen und wirken zum Teil existenzbedrohend“, sagte Schwarz und fügte hinzu: „Mit der neuen Regelung können unsere Jäger einen Beitrag dazu leisten, die immer größer werdenden Schäden durch Gänse wirksam zu bekämpfen.“ Aus seiner Sicht könne die Jagd „eine lenkende Wirkung entfalten“. Betroffen ist vor allem Nordfriesland. Nach Angaben des Präsidenten des Landesbauernverbandes, Klaus-Peter Lucht, hat sich der Bestand der Nonnengänse und generell der Wildgänse nicht reduziert. Im Gegenteil, so Lucht, er habe weiter zugenommen. Nach neuesten Schätzungen rasten annähernd 400.000 Nonnengänse und Graugänse auf schleswig-holsteinischen Flächen. Die Schadensschätzung des Bauernverbandes liegt über zehn Millionen Euro. Lucht verweist auf ein aktiveres Gänsemanagement in den Nachbarländern Dänemark und Niederlanden. Im Jahr 2018 seien rund 35.000 Nonnengänse in den Niederlanden und rund 16.000 Nonnengänse in Dänemark geschossen worden (wobei für alle Mitgliedstaaten das gleiche europäische Artenschutzrecht EU-Vogelschutzlinie gilt). In Schleswig-Holstein wurden 2023  an die 2500 Abschüsse registriert. Indes droht der Naturschutzbund (NABU) mit Klage. Minister Schwarz habe auf eine Abstimmung mit dem für den Artenschutz verantwortlichen Umweltministerium verzichtet, heißt es in einer Stellungnahme der Naturschützer. Es knirscht also in der Kieler schwarz-grünen Koalition.   Und die Schutzstation Wattenmeer äußert erhebliche Bedenken und unterlegt nach einem Zeitungsbericht ihre Kritik mit dieser Begründung: Durch die Bejagung würden die Gänse durch Störungen auffliegen und bräuchten damit zusätzliche Energie und deshalb mehr Futter.

  • Der Glanz reicht nur bis zur Promenade

    Der Tourismus gerade an den deutschen Küsten boomt. Doch hinter den oftmals schönen Kulissen ist die Lage für die Menschen eher bescheiden. Auch bisher gesunde Regionen müssen um den Anschluss ans Wachstum kämpfen Die Gründerzeit-Villen sind fein herausgeputzt, über die Promenade in Binz und Sassnitz auf der Insel Rügen flanieren Touristen. Urlaub an den Küsten in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein boomt gerade in diesem Jahr. Zuwachsraten von bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum freuen nicht nur die örtlichen Tourismusmanager und Gastronomen, sondern auch Vermieter von Wohnungen und Hotels. „Urlaub in Deutschland ist sehr attraktiv. Die Menschen wissen die Schönheiten der Regionen nicht nur an den Küsten zu schätzen, sondern auch die unkomplizierte Erreichbarkeit“, sagt ein Sprecher des Deutschen Tourismusverbandes. Nach den schweren Corona-Jahren tut das nicht nur den Bilanzen der Tourismusregionen gut, sondern dürfte auch dem ländlichen Raum insgesamt Auftrieb geben.    Tourismus als wichtigster Wirtschaftszweig Dennoch: Der Tourismus gerade in ländlichen Räumen wie im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern, in Schleswig-Holstein und Bayern ist ein immer bedeutsamer werdender Wirtschaftszweig. Beispiel Mecklenburg-Vorpommern: Mit einem Bruttoumsatz von über 5,1 Milliarden Euro im Jahr und einem geschätzten Anteil von rund zehn Prozent am Primäreinkommen ist diese Branche ein überlebensnotwendiger Teil der Wertschöpfung. Bis zu 30 Prozent der Jobs hängen in diesem Bundesland direkt vom Geschäft mit den Urlaubern ab. Im Allgäu sind es sogar 65 Prozent. Doch – und genau das ist das Problem – abseits der touristischen Hotspots dünnt der ländliche Raum immer weiter aus. Geringes Steueraufkommen, sinkende Bevölkerungszahlen, unattraktive öffentliche Angebote setzen eine Abwärtsspirale in Gang. Konsequenz: Junge Leute ziehen nicht nur mehr in der Urlaubssaison in die Hotspots an den Küsten, um Arbeit, buntes Leben und eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur zu genießen. „Die gehen für immer nach Stralsund, nach Greifwald oder nach Rostock, um sich dort eine Existenz aufzubauen“, weiß ein örtlicher Regionalplaner. Die 35 Kilometer lange Pendelstrecke ist für viele kein Problem. Zurück bleiben die, die nicht gehen wollen. Oder die keiner haben will. „Menschen fühlen sich nicht ernst genommen“ „Viele der Menschen, die in den ländlichen Räumen leben, fühlen sich nicht ernst genommen und schlichtweg abgehängt. Das ist eine fatale Entwicklung“, sagt zum Beispiel der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, anlässlich einer Aktuellen Stunde zur Situation des ländlichen Raums in Schwerin. Der SPD-Politiker forderte verstärkte Investitionen in den ländlichen Raum. „Wichtige Förderschwerpunkte sind die Flurbereinigung, die Dorfentwicklung und die Schaffung und Sicherung von Schulen und Kindertagesstätten.“ Dabei ist die Diskrepanz zwischen rausgeputzten und pulsierenden Tourismus-Zentren und dem sogenannten „Hinterland“ nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern beschränkt. Auch Schleswig-Holstein, Bayern und Brandenburg kämpfen darum, Investitionen auch in bisher eher vernachlässigte Regionen zu locken. Das klappt manchmal gut – manchmal eher schlecht. Doch der Sog der Gäste und Touristen in die touristischen Hochburgen sowie der Zuzug der Menschen in diese Städte und Regionen birgt auch Gefahren – gerade für die ortsansässige Bevölkerung, die sich seit Jahren einem harten Verdrängungswettbewerb auf dem heimischen Immobilienmarkt ausgesetzt sieht. Als Synonym für diesen Exzess bei Preisen für Wohnraum und Eigentum gilt einmal mehr die Insel Sylt, die von reichen Immobilienkäufern oder Investoren quasi aufgekauft worden ist. Aber auch auf Rügen werden Preise zum Beispiel für neu sanierte und renovierte Eigentumswohnungen im ehemaligen KdF-Komplex Prora von bis zu 8000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Diese werden dann an solvente Kundschaft vermietet – für ein paar Wochen im Jahr. Oder als Spekulationsobjekt mit der Hoffnung, dass der Preisboom weitergeht. Keinen Platz finden die Menschen, die dort dringend nach Wohnraum suchen.

  • Behörde warnt Wanderer – Wolf greift Kinder bei Utrecht an

    Gedanken, Anmerkungen und Beobachtungen mit dem Blick aufs Land und zurück auf diese Woche Liebe Leserinnen und Leser, in der Bundespolitik geht es momentan vergleichsweise ruhig zu. Die parlamentarische Sommerpause zeigt Wirkung. Viele Politiker machen Urlaub, genauso wie zahlreiche Bürger. Auch in meiner Heimatregion, der Lüneburger Heide, sind überall Erholungssuchende anzutreffen. Aber anders als in den großen Zentren des Massentourismus im Süden Europas und in Übersee gibt es in der Natur der Lüneburger Heide reichlich Platz, um die schöne Natur zu genießen und Kraft zu tanken. Hinzu kommt: Die immer wieder spektakuläre Heideblüte beginnt in diesem Jahr rund zwei Wochen früher als üblich. Doch zunächst ein Blick zu unseren niederländischen Nachbarn und einem Thema, das uns in unserem Blog immer wieder bewegt hat: die zunehmende Ausbreitung von Wölfen und die damit verbundenen Gefahren. Nach mehreren mutmaßlichen Wolfsangriffen auf Kinder haben niederländische Behörden jetzt vor dem Besuch eines beliebten Wander- und Waldgebiets nahe der Stadt Utrecht gewarnt. Die Provinz Utrecht rufe „alle Besucher dazu auf, beim Besuch des Utrecht-Ridge-Hills-Gebietes äußerst vorsichtig zu sein “, hieß es in einer Erklärung. Es werde dringend davon abgeraten, diese Wälder mit kleinen Kindern zu besuchen. Am Mittwochmorgen hatte nach diesen Angaben ein „großes Tier“, bei dem es sich vermutlich um einen Wolf handelte, ein Kind in der Nähe des kleinen Dorfes Austerlitz, etwa 16 Kilometer östlich von Utrecht, umgestoßen. Das Kind blieb demnach unverletzt. Vor zehn Tagen sei allerdings in der gleichen Gegend ein junges Mädchen auf einem Schulausflug gebissen worden. Ein DNA-Test hatte ergeben, dass es sich bei dem Tier um einen Wolf handelte. Anfang Juli hatte zudem eine Frau berichtet, dass ihr Pudel von einem Wolf getötet worden sei. 2015 waren in den Niederlanden erstmals nach 150 Jahren wieder Wölfe aufgetaucht. Seitdem wurden Dutzende gesichtet. Millionen Besucher in blühender Heide Zurück in die Lüneburger Heide . Dort stehen erste Flächen bereits in voller Blüte . Über die aktuelle Entwicklung informiert die Lüneburger Heide GmbH in ihrem Heideblüten-Barometer . In diesem Jahr gab es bei mir in der Heide genug Regen und Sonnenschein, sodass man allgemein von einer guten Blüte ausgeht. Während dieser Zeit in den Monaten August und September erwartet die Tourismus-Organisation in der Region 15 Millionen Tagesbesucher und mehr als zwei Millionen Übernachtungsgäste. Diese Zahlen können sich sehen lassen. Sie zeigen, wie attraktiv die Natur im ländlichen Raum insbesondere für Städter sein kann. Weniger erfreulicher sieht es momentan in Niedersachsen in den Höhenlagen des Harzes aus. Denn auch dort greift der Borkenkäfer mittlerweile die Nadelbäume an. Bisher habe man gedacht, dass es dem Borkenkäfer in den Höhenlagen über 650 Metern nicht so gut gefalle, heißt es beim Institut für Waldschutz am Julius-Kühn-Institut in Quedlinburg im Harz. Es habe dort zwar immer mal Borkenkäfer gegeben, aber keine Massenvermehrung. Doch Hitze und Dürren hätten immer wieder zu Trockenstress geführt, und durch Sturm umgeworfene und geschwächte Bäume würden leichte Angriffsflächen bilden. Aus Sicht der Niedersächsischen Landesforsten hat die gerade im Harz so verbreitete Fichte nur in Mischwäldern eine Zukunft. Aber der Waldumbau dauere lange. Deshalb lasse man erst einmal jede Fichte stehen, der es gut gehe. „Jeder lebende Fichtenbaum wirft noch Schatten, wir sind dankbar für jeden alten Baum, der noch ein paar Jahre durchhält.“ Doch nicht nur Wetter und Klima setzen den Wald unter Stress. Auch Freizeitsportler wie Mountainbiker oder Radler können vielfach das Leben im Wald stören. So berichtete jüngst die Wermelskirchener Forstgesellschaft , dass Mountainbiker in einem Waldstück über 350 frisch gepflanzte Bäume rausgerissen hätten, um ihren Trail anzulegen. Nicht selten würden Sportlerradler auch mit Baggern in den Wald fahren, um spezielle Wege mit Sprungschanzen und künstlichen Hügeln anzulegen. Hier wird offenbar kein Gedanke an den Schutz von Natur und Wildtieren verwendet. Und dass man sich an fremdem Eigentum vergreift, scheint manchem Übereifrigen auch nicht klar zu sein. Da fehlen einem fast die Worte. Auch Hundebesitzer und Spaziergänger können im Wald zum Problem werden, wenn sie die ausgewiesenen Wege verlassen und Wild aufscheuchen. Manchmal geschieht so etwas ohne bösen Willen. Die Betreffenden wissen schlicht und einfach nicht, was sie wo dürfen. Hier will seit März 2020 der neu gegründete gemeinnützige Verein „Digitze the Planet e.V.“ Abhilfe schaffen. Sein Ziel ist die digitale Besucherlenkung für die Sport- und Freizeitnutzung der Natur. Er will so die Zusammenarbeit von Akteuren aus den Bereichen Naturschutz, Outdoor, Sport und Tourismus unterstützen. Dafür sammelt der gemeinnützige Verein auf internationaler Ebene Informationen zu Regeln und Gesetzen für die Nutzung in der Natur, strukturiert und digitalisiert sie. Ziel ist, auf Basis von Informationen verantwortungsvolles Handeln zu möglichen und Outdoor-Aktive bereits bei der Routenplanung auf die richtigen Wege und Gebiete zu lenken. Gefahren durch Waldbrände steigen Unseren Wäldern und den dort lebenden Wildtieren droht zunehmend noch eine andere Gefahr. Gemeint sind Waldbrände. Momentan im Sommer steigt das Risiko, durch Leichtsinn und Unachtsamkeit wie weggeworfene Zigarettenkippen oder auch durch Feuer im Freien große Brände auszulösen. Hinzu kommt eine klimatisch bedingte Erhöhung der Waldbrandgefahr – Stichwort lange Hitzeperioden und Trockenphasen. Forscher berichten jetzt in dem Fachmagazin „Nature Ecology & Evolution“, dass sich zwischen 2003 und 2023 die Häufigkeit und Intensität extremer Waldbrände auf der Erde etwa verdoppelt habe . Für den ansteigenden Trend sind der Modellrechnung zufolge hauptsächlich die Wälder auf der Nordhalbkugel verantwortlich. So sei die Anzahl extremer Brände in Nadelwäldern in den gemäßigten Breiten um etwa das Elffache auf 67 im Jahr 2023 gestiegen. Die Forscher führen diese Entwicklung auf die vermehrten Trockenperioden infolge des Klimawandels zurück. Die Schäden gingen in die Milliarden, so die Wissenschaftler. Außerdem seien zahlreiche Opfer und Menschen in der Tier- und Pflanzenwelt zu beklagen. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler gehen einher mit den praktischen Erfahrungen, die jeder von uns in der heißen Sommerzeit machen kann. Viele Flächen, insbesondere Wälder, sind extrem trocken. Da genügt ein Funken, um unter Umständen verheerende Folgen anzurichten. Man kann nur hoffen, dass sich alle Naturliebhaber dessen gerade in den Hitzeperioden bewusst bleiben. Zum Schluss ein inhaltlicher Ausblick auf die kommende Woche. Konkret geht es um Jagd und Jäger, Wild und Wald im Spiegel der Literatur im jeweiligen Zeitgeist und der Wirklichkeit. Von der Antike bis zur Urbanisierung, von der höfischen Gesellschaft bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Konflikten. In der nächsten Woche beginnen wir mit einer Serie in unserem Blog „natur+mensch“. Unser Autor Christoph Boll beschreibt „Jägerbilder“ in der Literatur im Spannungsbogen zwischen jeweiligem Zeitgeist und der jeweils entsprechenden gesellschaftlichen Wirklichkeit. Die Jagd ist so alt wie die Menschheit und hat ihren Niederschlag gefunden in allen künstlerischen Ausdrucksformen. Sie beschäftigt kreative Menschen seit der Höhlenmalerei in allen Facetten. Jagd und Jäger, Wild und Wald sind bedeutsam für das Leben der Menschen und mannigfach Motiv in Musik, fiktionaler Literatur, Film und bildender Kunst. Der Bogen wird von der Antike bis zur Urbanisierung mit aktuellen gesellschaftlichen Konflikten gespannt und wie sie sich in der Literatur spiegeln. „Jägerbilder I bis IV“ wird auch für Sie spannend zu lesen sein – so hoffen und erwarten wir es wenigstens. Ich wünsche Ihnen eine gute, positive Woche und verbleibe mit den besten Grüßen Ihr Jürgen Wermser Redaktionsleitung/Koordination

  • Der Tierwohl-Mode fehlt die Glaubwürdigkeit

    Wie Jäger um den Fortbestand der Waidgerechtigkeit kämpfen Während sich Tierwohl in aller Munde und in jeder Supermarkt-Reklame findet, haben Jäger alle Mühe für die bewährten Regeln der Waidgerechtigkeit zu kämpfen. Obwohl die Jagd nach gutem Brauch gelebter Tierschutz ist.   Mit zweifelhaftem Erfolg versuchen Tierschützer die wachsende Schar der Natur-Touristen wenigstens zur Aufzuchtzeit der Wildtiere von den Kinderstuben in Wald und Flur fernzuhalten. Jeder Jäger kennt das Unverständnis, mit dem tierliebe Hundehalter allzu oft auf Bitten reagieren, ihre Lieblinge an die Leine zu nehmen. Wir staunen über fast schon religiösen Widerwillen gegen die Sterilisierung von Hauskatzen. Und über die Affenliebe zu Schädlingen wie den Waschbären.   Jägern schlägt solche Tierliebe oft in Form von Hass entgegen. Weil sie Tiere töten. Nicht nur um diese zu verspeisen, sondern auch um für Gleichgewicht in einer weitgehend von Menschen gemachten Natur zu sorgen. Ihrem Handeln wird gern eine gewisse Rückständigkeit nachgesagt. Wenn diese mit Respekt vor Gottes Natur und unseren Mitgeschöpfen einhergeht, ist nichts dagegen zu sagen. Deshalb berichten wir regelmäßig über Gruppen, die sich unermüdlich mühen, die Waidgerechtigkeit in unsere Zeit zu retten.   Zum Beispiel die „Gesellschaft für Tierschutzgerechte Jagd und Hege“ vereint mit den „Hirschgerechten Jägern“ die unermüdlich daran erinnern, dass das Bundesjagdgesetz schon im ersten Paragraphen auf die guten jagdlichen Bräuche verweist: Mit der „Verpflichtung zur Hege, Sicherung der Lebensgrundlage des Wildes sowie der Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit.“   Von der breiten Öffentlichkeit kaum bemerkt, drohen einst „eiserne Regeln“ wie der Schutz von Muttertieren während der Aufzuchtzeit oder das Verbot „unfairer“ technischer Hilfsmittel wie Nachtsichtgeräten aufzuweichen. Dies in einer Zeit, zu der Tierwohl zum mächtigen Marketinginstrument geworden ist. Und alles unter dem Irrglauben, dass wir den Wald im Klimawandel retten, wenn wir die Wildtiere als seine angestammten Bewohner vernichten.   Zeitgeist richtet viel Leid an Ein Zeitgeist, der zunehmend nicht wahr haben will, wie viel Leid so manche „Reduktionjagd“ anrichtet. Und was so manche Strecken-Fotos auf Jungjäger-Handys bei den Älteren bewirken, die sich für Fehlabschüsse noch richtig schämten. Vieles erinnert dabei an die Parforce-Jagden feudaler Zeiten – in Deutschland seit Menschengedenken geächtet und seit 1936 auch gesetzlich verboten. Und klammheimlich wieder salonfähig im Rahmen der Klimarettung.   Ausgewiesene Experten werden nicht müde, diesem Zeitgeist entgegenzutreten. Immer wieder nachlesenswert ist da „Wildtiermanagement“ (Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2019) von Sven Herzog. Der Professor für Wildökologie und Jagdwirtschaft an der Technischen Universität Dresden bringt es auf den Punkt: „Jagd wird in einer offenen Gesellschaft, die durch ein zunehmendes Grundmisstrauen gekennzeichnet ist, nur eine Zukunft haben, wenn sie in vorbildlicher Weise die ethischen Anforderungen erfüllt und sich in der Öffentlichkeit entsprechend aktiv positioniert. Gelingt das nicht, ist abzusehen, dass noch innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahrzehnte das vom Wesen her absolut demokratische, in zahlreichen Revolutionen erkämpfte Jagdrecht als Teil des Eigentumsrechtes verloren geht.“   Jagd rechtfertigt sich aus solcher Sicht auch durch verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Mitgeschöpfen. Nicht aber durch den Irrglauben, dass ökologische Wunschvorstellungen den Verzicht auf ethische Grundsätze rechtfertigen könnten. Einfacher: Nur weil Mehrheiten einen Teil der Fauna zu Schädlingen erklären, darf sich Jagd nicht zum Schädlingsbekämpfer degradieren. Der Tradition Verbundene wie die Jagdagenda21 e.V. verweisen dazu auf die wachsende Kluft zwischen Forst und traditioneller Jagdausübung: „Mit dem neuen Geist, der in die Forstwirtschaft und in die Jagd eingezogen ist, ‚Wald vor Wild‘ (auch vor Moral?), sind den Wildtieren und einer anspruchsvollen Jagd die Rechtsanwälte abhanden gekommen. Für die allgemeine Jägerschaft hatte die Forstwirtschaft in der Vergangenheit eine Vorbildfunktion von den Waldbauprofessoren bis zum Revierförster. Dieser Konsens scheint gebrochen zu sein, seitdem das Wild nur noch als Störfaktor gesehen wird, dem man nicht mit Hege, sondern mit Jägerhundertschaften begegnet.“ Zur Webseite des Forums lebendige Jagdkultur

  • Warum Lingen im Emsland auf grünen Wasserstoff setzt

    In West-Niedersachsen werden Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff gebaut. Von hier aus soll auch eine flächendeckende Infrastruktur entstehen, um die Energiewende voranzutreiben Auf grünen Wasserstoff, klimaneutral produziert aus erneuerbaren Energien, setzen Experten ihre große Hoffnung bei der Energiewende. Denn mit Wasserstoff lässt sich Strom aus Windkraft und Photovoltaikanlagen speichern – und er kann auch dann eingesetzt werden, wenn gerade kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. Mit grünem Wasserstoff soll künftig zum Beispiel das größte deutsche Stahlwerk von Thyssenkrupp in Duisburg statt mit Kohle betrieben werden, ebenso Chemiefabriken und Raffinerien. Auch als Kraftstoff für Züge, Schiffe oder Müllfahrzeuge ist grüner Wasserstoff vorgesehen. So lassen sich CO2-Emissonen reduzieren. Doch noch ist es nicht so weit. So hat die Europäische Union nach Einschätzung des EU-Rechnungshofs bislang lediglich bescheidene Erfolge erzielt. Derzeit ist die Produktion von Wasserstoff sehr energieintensiv und erheblich teurer als Kohle, Öl und Erdgas. Produktion in China statt im Münsterland Benötigt werden dafür besondere Maschinen: Elektrolyseure – Hightech-Geräte, in denen Wasser (H2O) mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wird. Einer der Hersteller ist das deutsch-italienische Spezialunternehmen Enapter, das eine Serienfertigung in der „Klimakommune“ Saerbeck im Kreis Steinfurt im Münsterland plante. Vorgesehen war, dass in jedem Monat bis zu 10.000 Wasserstoff-Elektrolyseure gebaut werden. Doch aus der Massenproduktion wird nichts, denn Enapter hat sich vor einigen Wochen für den Produktionsstandort China entschieden. Entsprechend groß war die Enttäuschung in der Region, vor allem in Saerbeck und beim Kreis Steinfurt. Im nördlichen Nachbarkreis Emsland, einer Region ohne Großstadt, aber mit vielen „Hidden Champions“ und technischen Pionieren, ist man dagegen bester Laune: Die Stadt Lingen plant, zum bundesweit größten Standort für Wassertechnik zu werden, gefördert vor allem mit Geldern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Dafür haben sich Unternehmen, Kommunen und Institutionen zur Initiative „Get H2“ zusammengeschlossen. Lingen im Emsland als deutsches Wasserstoffzentrum Die Förderbescheide über 637 Millionen Euro gab es Mitte Juli; auch die Landesregierung in Hannover beteiligt sich. Ziel ist es, vom Südwesten Niedersachsens aus eine flächendeckende Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland zu schaffen. „In Lingen, als deutsches Wasserstoffzentrum, wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Speicherung, den Transport bis hin zur Nutzung im industriellen Maßstab abgebildet“, freut sich der parteilose Oberbürgermeister Dieter Krone. Lingen, Standort eines 2023 abgeschalteten Atomkraftwerks, hat eine strategisch günstige Lage: Die Stadt an der Ems liegt zwischen dem Ruhrgebiet und der Nordsee mit den Offshore-Windparks. Das Unternehmen BP will in Lingen im Projekt „Lingen Green Hydrogen“ auf dem Gelände seiner Raffinerie einen 100 MW-Elektrolyseur installieren, der Wasserstoff an Industriekunden in der Region liefert. Und der Konzern RWE plant einen 300 MW-Elektrolyseur zur Produktion von Wasserstoff. Ein weiterer Energieversorger in Westniedersachsen – EWE – baut zwei große Elektrolyseure: eines im ostfriesischen Emden und eines in Bremen, dazu einen Speicher für grünen Wasserstoff in Huntorf bei Elsfleth in der Wesermarsch. Während von der Deutschen Umwelthilfe, vom BUND, NABU und Greenpeace zum Teil noch Skepsis, Kritik und Bedenken zum Einsatz von grünem Wasserstoff zu hören sind, wird im Westen Niedersachsens bereits gehandelt – zugunsten einer ökologisch wie ökonomisch zukunftsfähigen Klimaneutralität.

  • Kaum Hoffnung auf Reanimierung einer Leiche

    Über die Idee eines Nationalparks Senne-Egge-Teutoburger Wald wird in NRW länger diskutiert als über den bestehenden Park in der Eifel. Das Thema weiterer Schutzgebiete steht unverändert auf der Agenda der Landespolitik Bei den Befürwortern eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen glimmt noch ein Fünkchen Hoffnung. Am Niederrhein hat eine Initiative nach eigenen Angaben im Rahmen eines Bürgerbegehrens rund 15.000 Unterschriften gesammelt, um den Reichswald mit dem höchsten Schutzgebietsstatus zu versehen. Das sind deutlich mehr als die erforderlichen 10.601 Unterstützer. Die Zahl jedoch als Beleg für eine eindrucksvolle Beteiligung und einen enormen Zuspruch im Kreis Kleve zu deuten, wie es eine Sprecherin der Initiative tat, ist angesichts von rund 320.000 Einwohnern doch eher zu viel der Begeisterung. Dabei ist die Idee eines – neben der Eifel – zweiten Nationalparks in NRW mit viel regierungspolitischem Rückenwind gestartet. CDU und Grüne haben ihn als Ziel für die laufende Legislaturperiode in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Es geht vor allem für den federführenden grünen Umweltminister Oliver Krischer und seine Parteifreunde um ein ökologisches Vorzeige- und Prestigeprojekt. Doch den von ihm initiierten Findungsprozess bezeichnen Kritiker als von vorneherein „verkorkst“. Er benannte sechs mögliche Standorte, darunter Hürtgen- und Arnsberger Wald, das Eggegebirge und der Rothaarkamm. Vor Ort gab es wie bundesweit bei fast allen Schutzgebietsausweisungen gemischte Reaktionen. Mal war das Thema aus mangelndem Interesse schnell erledigt, mal kam es zu sehr emotionalen Auseinandersetzungen in aufgeheizter Stimmung. Wohl auch aus Sorge, es könnte sich ein neuer Stadt-Land-Konflikt entwickeln, bekräftigte Ministerpräsident Hendrik Wüst deshalb mehrfach, eine positive Entscheidung gebe es nur bei einem klaren regionalen Konsens. Über die Egge wird länger diskutiert als über den Nationalpark Eifel In Düsseldorf wurde zudem stets betont, die Landesregierung sei auch für andere Bewerbungen offen. Spürbar aber war, dass Krischer die Egge favorisierte. Er bezeichnet es als Ironie des Schicksals, dass in Ostwestfalen noch immer kein entsprechendes Schutzgebiet existiere, obwohl darüber bereits länger diskutiert werde als über den seit 2004 bestehenden Nationalpark Eifel. Das alles ließ bei den einen die Alarmglocken schrillen, während bei anderen pure Vorfreude herrschte. Die folgenden Diskussionen ähnelten denen vor gut zehn Jahren, als die Idee eines Nationalparks Senne-Egge-Teutoburger Wald forciert worden war. Sie fußte auf einem 1991 einstimmig gefassten Landtagsbeschluss. Danach sollte der Truppenübungsplatz Senne südlich von Bielefeld zum Nationalpark werden nach der militärischen Nutzung. Die sollte damals im Jahr 2020 enden, hält aber heute auf unbestimmte Zeit an. Außerdem kam keine den rechtlichen Anforderungen für einen Nationalpark genügende Gebietskulisse zustande. Das Vorhaben war tot. Die Düsseldorfer Koalitionäre bemühen sich also seit 2022 um die Reanimierung einer Leiche. Die Argumente sind die gleichen, mit denen auch in anderen Bundesländern über Planungen für einen strengeren Naturschutz gestritten wird. Die Befürworter, vor allem Naturschutzverbände, werben mit der Bewahrung der Artenvielfalt, einem ungestörten Naturraum und wirtschaftlich bedeutsamen Tourismus-Effekten. Auf der Seite der Skeptiker und Kritiker stehen die regionale Holzwirtschaft und Möbelindustrie, Jäger, Land- und Forstwirte. Sie befürchten massive Nutzungseinschränkungen, die die Bewirtschaftung von Wald und Feldern gefährden, und sehen keine wirkliche ökologische Verbesserung, weil meist schon hohe Standards gelten. Darüber hinaus monieren sie, dass der Großteil eines Nationalparks gesperrt würde und sich damit die Möglichkeiten zur Naherholung verschlechterten. „ Wenn die Region entscheidet, akzeptieren wir das“ Dieser Sicht schlossen sich deutliche Mehrheiten in allen zuständigen Kommunalparlamenten an. Sie sind nicht bereit, das schärfste Schwert des Naturschutzes zu ziehen. Einen kleinen Spagat muss dabei stets die CDU machen, die trotz des Düsseldorfer Koalitionsvertrages vor Ort mit der FDP auf Seiten der Ablehner steht. Für ihre Landtagsfraktion ist das kein Widerspruch, wie die stellvertretende Vorsitzende Bianca Winkelmann dem WDR erklärte: „Wir sitzen hier in Düsseldorf im Landtag nicht und sagen unseren Kommunalen vor Ort, wie sie reagieren und wie sie sich entscheiden sollen. Wenn eine Region entscheidet, dass sie ihre Region nicht für geeignet halten, dann akzeptieren wir das natürlich auch. Das gehört ja zu einem demokratischen Prozess dazu.“ Damit scheint das endgültige Aus für die Nationalpark-Pläne sicher, auch wenn sich nun der Kreistag in Kleve erneut mit dem Thema befassen muss. Doch es ist nicht anzunehmen, dass er von seinem bisherigen Votum abweicht. Als letzte Option bleibt dann ein Bürgerentscheid, bei dem die Wahlberechtigten das letzte Wort haben. In den Kreisen Höxter und Paderborn waren dabei die Entscheidungen mit 66,3 und 55,1 Prozent Nein-Stimmen eindeutig. Alles spricht für ein ähnliches Ergebnis am Niederrhein. Doch noch bevor das endgültig klar ist, plant der Umweltminister eine neue Nationalparkbehörde. Die Opposition von SPD und FDP spricht von Geldverschwendung. „Der Leiter der Nationalparkbehörde bekommt mit Besoldungsstufe B2 so viel Geld wie die Bürgermeisterin einer Gemeinde bis 10.000 Einwohner – und das bei absehbar sehr viel weniger Verantwortung“, zitiert die Rheinische Post den umweltpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, René Schneider. „Sollte kein zweiter Nationalpark in NRW gefunden werden, würde die neue Premium-Behörde nur den Nationalpark Eifel verwalten.“ Auch der Bund der Steuerzahler blockt skeptisch auf das Aufblähen von Verwaltungsstrukturen. Krischer hingegen rechtfertigt sein Vorhaben mit der Neuordnung der Ministerien nach der Landtagswahl 2022. Damals wurden die bis dahin zusammengehörigen Bereiche Umwelt sowie Land- und Forstwirtschaft auf zwei Ministerien aufgeteilt. Das bedinge eine neue Organisationsstruktur.

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