Die nächste Großdemo der Jäger in Mainz: Solidarität aus allen Regionen
- natur+mensch
- 24. Juni
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Mainz steht vor einer der größten Demonstrationen, die die Landeshauptstadt je erlebt hat. Nicht nur aus Rheinland-Pfalz, sondern aus allen Regionen erwartet der Landesjagdverband Demo-Teilnehmer – vorwiegend in orangefarbener Jagdkleidung

Eine Welle der Solidarisierung rollt durchs Land. So wird sich am Mittwoch der massive Widerstand gegen die Pläne der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Mainz erneut zuspitzen. Wenn sich viele tausend Jäger in Mainz dort nach ihren zahlreichen lokalen und regionalen Aktionen auf Kreisebene nun zu einer Großdemo sammeln, finden sie bei ihrem Widerstand gegen die Pläne der Ampel-Regierung gegen das neue Landesjagdgesetz große Unterstützung aus nahezu allen Landesjagdverbänden. So wurden nach den bekannten Ankündigungen unzählige Bustouren nach Mainz organisiert. Und es zeigt sich zunehmend Verständnis und Zustimmung auch außerhalb der Jägerschaft.
Selbst der Deutsche Bauernverband, der am selben Tag zum Deutschen Bauerntag eingeladen hat, sendet zum 25. Juni Signale und Botschaften der Solidarität. Bernhard Krüsken, der Generalsekretär des DBV, schickte eine Videobotschaft: „Es geht um Eigentum, auch um die Gemeinsamkeit der Landnutzer. Waldbesitzer, Landwirte und Jäger stehen zusammen“.
Fachleute aus der Praxis und Wildbiologen kritisieren, dass in diesem Gesetzgebungsverfahren wildbiologische Fakten übergangen werden und Fachwissen außer Acht gelassen wird. Das gehe zu Lasten des Wildes, der Reviere und der Wälder in Rheinland-Pfalz.
Der Entwurf der von der grünen Ministerin Katrin Eder betriebenen Novellierung des Landesjagdgesetzes sieht in vielen gravierenden Punkten erhebliche Eingriffe in die Jagd- und Forstpraxis vor. Diese können und wollen die Jägerinnen und Jäger nicht hinnehmen, das hat sich in vielen bereits gelaufenen Protestaktionen im ganzen Lande gezeigt. Der Landesjagdverband hat einen Katalog von Kritikpunkten aufgelistet, die Jäger, auch als Pächter, und die Jagdgenossenschaften nicht akzeptieren können.
„Spielball von Behörden und Willkür“

Sie fühlen sich als Spielball von Behörden und Willkür, wenn künftig die an die Forstabteilung angegliederte Jagdbehörde in weit über 50 Aspekten die Möglichkeit haben soll, am Parlament vorbei und über die Köpfe der Betroffenen hinweg viele Details im Jagdalltag zu bestimmen.
Kernpunkt der Kritik ist die mögliche erzwungene Abschusserhöhung durch die Verwaltung. Dieser absehbare Zwangsabschuss wird insbesondere Rot- und Rehwild betreffen sowie Dam- und Muffelwild im Ziel eliminieren.
Pächter und Jagdgenossenschaften sollen durch eine erhebliche Ausweitung der Wildschadenhaftung in die Pflicht genommen werden. Das sind nur einige der Kernpunkte, die bewährte Abläufe und bewährte Regeln der Jagd aushebeln werden, wenn das Gesetz durch das Parlament beschlossen wird.
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